G schiefwinklige Überbauten
Bei den schiefwinkligen Überbauten werden die Festhaltungen entweder parallel / rechtwinklig zu den Längsträgern (rechtwinklige Lagerung) oder parallel / rechtwinklig zu den Endquerträgern (achsenparallele Lagerung) ausgerichtet.
Vor allem die Temperaturlastfälle zeigen, wie groß (oder eben klein) die sich daraus ergebenden Zwangsschnittgrößen werden. Daneben interessieren natürlich auch die horizontalen Lagerkräfte und die Verschiebung an der Fahrbahnübergangskonstruktion (FÜK).
Ausrichten der Lagerknoten
In der SOFiSTiK genügt es, den zentralen Lagerknoten auszurichten. An diesen Knoten werden dann die Federn angeschlossen.
!*!Label Lager
$ für die schiefe Lagerung - Ausrichtung des Zentralknotens
let#dx100 #dlager*sin(#w)
let#dy100 #dlager*cos(#w)
$ Knoten 11
let#ref 11 $ Referenzknoten
let#cx #cx10_2
let#cy #cy10_2
spt nr 1000+#ref x #x11 y #y11 z #zlager nz 1 sx #dx100 sy #dy100 sz 0
$ dieses lokale KS wird an die referenzierten Knoten weitergegeben!
#define lagerung_schief $ schiefwinklige Lagerung
SPTS NR #ref+100 TYP cx CP #cx cq #cq grp #grpfede
SPTS NR #ref+200 TYP cy CP #cy cq #cq grp #grpfede
SPTS NR #ref+300 TYP cz CP #cz cq #cq grp #grpfede
#enddef #include lagerung_schief Mit CABD geht das auch bei gekrümmten Bauwerksachsen.
rechtwinklige Lagerung
Ab einer nennenswerten Schiefwinkligkeit wirkt sich das Lagerungssystem drastisch auf die Bemessung aus. Gelegentlich wird vernachlässigt, dass diese Überbauten Flächentragwerke sind, und somit der Begriff der "statischen Bestimmtheit / Unbestimmtheit" durch den Begriff der "zwängungsfreien Lagerung" zu ersetzen ist.
Neben den Schnittgrößen sind natürlich auch die Lagerkräfte und die Verschiebungen s, t der Fahrbahnübergangskonstruktion (s. ZTV-ING Teil 8, Abschn. 1, Kapitel 5.1) zu betrachten.
achsenparallele Lagerung
Die Verschiebungen s und t der FÜK werden dann zum Minimum, wenn die Festhaltungen senkrecht bzw. parallel zu den Lagerachsen 10 und 20 ausgerichtet werden.
tangentiale Lagerung oder Polstrahllagerung
Bei einer tangentialen Lagerung oder einer Polstrahllagerung ist das mit dem Ausrichten der Lager manchmal schwierig. Es gibt mehrere Möglichkeiten:
- wenn man sowieso mit CAD arbeitet, kann man sich dort die Orientierung der Lagerknoten holen
- wenn man die Auflagerachse gedreht hat (gaxp id 'AXIS' s #s2 spt 3000 typ 's' idp '30' alfz 17.91 ) kann man das Koordinatensystem der Sekundärachse auch wieder zurückdrehen
(gaxp id 'AXIS' s #s2 ids '+' alfz 0)
- so man die Station des Lagers auf der Sekundärachse kennt (Result - Viewer), kann man auch das Koordinatensystem dort entsprechend orientieren (coor typ AXIS id AXIS.N s 0)
spt nr ... x 0 0 #z sx 1 0 0
- Nach einem RESET kann man auch über die negative Knotennummer das lokale Koordinatensystem des Knotens nachträglich manipulieren
s. C:\Glossar\S\Sofimshc: polstrahllagerung
Mit dem Befehl coor typ 'spt' id 3013 im SOFiMSHC habe ich das nicht korrekt hinbekommen. Besser ist es wohl, die automatisch generierten Knoten nachträglich zu drehen und dann mit die eigentlichen Lagerknoten auf die gedrehten Knoten zu referenzieren. Die Koordinaten der Knoten kann man sich über einen SOFiLOAD - Lauf:
coor nr 3013 var k3013
txa
txa K3013_x = #(#k3013(1),10.3)
txa K3013_y = #(#k3013(2),10.3)
txa K3013_z = #(#k3013(3),10.3)
sto#k3013
in die Datenbank speichern. Zum Testen berechnet man einen Lastfall T.